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Heidelsteigpark

Das Projekt „MitMachKlima“ in Bamberg gestaltet die Grünfläche am Heidelsteig naturnah, um die Artenvielfalt zu fördern und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Bereits 2023 hat die Stadt Bamberg zusammen mit Bamberger Schulen das Klima-Arboretum auf der Fläche am Heidelsteig im Rahmen des Projektes MitMachKlima gepflanzt und feierlich eingeweiht. Mit 25 klimaresistenten Bäumen und passend gestalteten Infotafeln von Schüler:innen, ist dort ein neuer Bildungs- und Experimentierort für Klimaanpassungsmaßnahmen im Bamberger Osten entstanden. Jetzt wurde der Charakter dieser Fläche weiter gestärkt und aufgewertet.

Um die Aufenthaltsqualität und den Bildungscharakter des Ortes zu erhöhen, wurde im März 2024 in einem Workshop mit engagierten Bürgerinnen und Bürger, dem Bürgerverein Ost, ansässigen Schulen sowie Anwohnenden gemeinsam Ideen und Wünsche gesammelt, um die Fläche aufzuwerten.

Die eingebrachten Vorschläge wurden stadtintern sortiert und bewertet und schließlich in ein Gesamtkonzept der Fläche gegossen. Dieser Plan wurde in einem 2. Beteiligungsformat vorgestellt und mit den Engagierten diskutiert. Außerdem wurden konkrete MitMach-Baustellen definiert, bei denen jede:r die Möglichkeit bekommen sollte, sich neben der Ideengebung auch praktisch einzubringen.

Das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses könnt ihr um nachfolgenden Plan sehen:

Viele der Projekte und Baustellen am Heidelsteig wurden bereits mit zahlreichen freiwillig Engagierten umgesetzt, die vor Ort mit angepackt haben. Ein paar wenige folgen in den restlichen Monaten des Jahres. Aber überzeugt euch gerne selbst und macht euch ein Bild vor Ort. Nachfolgend wollen wir euch die einzelnen und vielfältigen Projekte auf der Heidelsteig-Fläche genauer vorstellen:

1. XXL Chilllbänke

XXL Chillbänke im Klimapark
Bild: Manuel Chmiel, Ideenwald

Die beiden großen Bänke aus Robinienholz laden zum bequemen Beisammensitzen, Entspannen und gemeinsamen Austausch ein. Die organische Form der Bank und die hohe Rückenlehne sind ideal zum Chillen mitten im Grünen. Die Aufstellorte der Bänke ermöglichen unterschiedliche Blickwinkel in den Park und fördern die Naturwahrnehmung der schönen Parkanlage. Die beiden XXL-Chillbänke wurden mit fleißiger Unterstützung gemeinsam mit der benachbarten Heidelsteig-Mittelschule aufgebaut.

Die wunderschönen Pfosten der Bänke wurden kreativ und liebevoll in MitMach-Workshops an der Heidelsteig-Grundschule gefertigt.

2. Grünes Klassenzimmer

XXL Chillbänke im Klimapark
Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Das Grüne Klassenzimmer kam als Idee aus den Schulen in den Beteiligungsformaten auf mit dem Wunsch Unterrichtseinheiten im Freien abzuhalten. Der stufenartige Sitzkreis aus Sand-Block-Steinen im Schatten der bestehenden Bäume bietet unterschiedlichen Menschen einen Lern- und Begegnungsort. Die Ausführung wurde leicht erhöht angelegt und der dahinter aufgeschüttete Erdwall begrünt, um eine Raumwirkung zu erzielen und abgeschirmt zu sein von Umwelteinflüssen wie Lärm und Wind. Das Grüne Klassenzimmer kann sowohl für Lernveranstaltungen von Schulen, Workshops von Vereinen, als Ausstellungsort für Kunst usw. genutzt werden als auch für ein gemütliches Beisammensein im Grünen.

3. Sitzbank/Sitzgruppe

XXL Chillbänke im Klimapark
Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Neben den Bänken, die von engagierten Bambergerinnen und Bambergern aufgebaut wurden, gibt es auf der Fläche am Heidelsteig auch weitere eher gängigere Parkbank-Modelle. Allerdings sind diese auch eine Besonderheit. Denn: Sie wurden vom Bamberg Service altersgerecht modifiziert. Mit zwei zusätzlich montierten Armlehnen und einer erhöhten Rückenlehne sind diese Parkbänke altersgerecht und laden Menschen aller Generationen zum Verweilen auf der Parkanlage ein.

4. Weiden-Sitzkreis

Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Rund um die altersgerechten Sitzbänke, die in einem kommunikativen Halbkreis aufgestellt wurden, wurde ein leichter Wall angelegt um eine Raumwirkung zu erzeugen. Die dort gepflanzten Wildgehölzpflanzen und insbesondere die Kopfweiden weisen ein schnelles Wachstum auf und sorgen zukünftig für eine beschatte Sitzmöglichkeit.
Aus ökologischer Sicht werden Weiden gerne als „Bienenweide“ genutzt. Weiden sind aufgrund ihres reichhaltigen Angebotes an Pollen und Nektar im sehr zeitigen Frühjahr überaus wertvoll für die Artenvielfalt. Für zahlreiche Wildbienen oder Insekten wie Käfer, Wespen und Schmetterlinge sind sie deshalb eine ausgesprochen wichtige Nahrungsquelle.

5. Wild-Gehölzgruppe

Bild: Seufferth, Stadt Bamberg
Als Wildgehölze sind alle jene Bäume und Sträucher anzusehen, die sich ohne Zutun des Menschen über längere Zeiträume hinweg entwickeln und in einem bestimmten Bereich Fuß gefasst haben. Viele Wildgehölze tragen Früchte, die Menschen und Tieren schmecken. Sie bieten Vögeln und anderen Tieren aber nicht nur Nahrung, sondern auch Brutplätze und Schutz. Am Heidelsteig werden daher in den kommenden Wochen mit Schülerinnen und Schülern an unterschiedlichen Stellen artenreiche und freiwachsende Gruppenpflanzung aus verschiedenen heimischen Wildgehölzen gepflanzt.

6. Begrünter Pavillon

Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Die Geschichte des Pavillons ist eng mit dem Konzept der Gartenlaube verbunden, die ursprünglich eine offene Holzkonstruktion mit Überdachung und oft rankenden Pflanzen war. Von den offenen Anlagen im englischen Gartenstil des 18. Jahrhunderts und den überdachten Sitzplätzen in der Antike bis zu den geschlossenen Lauben der frühen Kleingärten des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die heutige Form des Pavillons.
Der begrünte Pavillon am Heidelsteig besteht aus langwierigem Robinien-Stammholz und dient mit seiner Sitzbank als schattiger Aufenthaltsort an heißen Tagen. An den angebrachten Rankhilfen wachsen Kletterpflanzen und spenden zukünftig durch Ihr Blattvolumen kühlen Schatten, lassen aber gleichzeitig genügend Lichteinfall durch. Um vor der Witterung geschützt zu sein und ein schattiges Dach über dem Kopf zu haben, wird ein Sonnensegel installiert.
Die wunderschönen Pfosten des Pavillons wurden kreativ und liebevoll in MitMach-Workshops an der Montessori Schule in Bamberg gefertigt.

7. Wildes Naschobst

XXL Chillbänke im Klimapark
Bild: Seufferth, Stadt Bamberg
Wildes Naschobst sind verschiedenste Pflanzen, deren Früchte roh oder gekocht essbar sind. So wird am Heidelsteig mit Schülerinnen und Schülern eine Naschobsthecke gepflanzt aus freiwachsenden und solitären Wildobstgehölzen (z.B. Kornelkirsche, Felsenbirne, Wilde Johannisbeere oder die Kamtschatka-Heckenkirsche). Die Früchte dürfen von jedem geerntet und verzehrt werden. Die Früchte, die nicht geerntet werden, dienen als Vogelfutter. Die Samen werden von den Vögeln wieder ausgeschieden und keimen unter günstigen Bedingungen.
Das Naschobst wird in den späten Herbstwochen noch mit Schulklassen gepflanzt.

8. Benjeshecke

Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Eine wichtige Information vorweg: Im toten Holz findet man mehr Lebewesen als im lebenden Holz. Durch Obstbaumschnitt oder andere Aufräumaktivitäten fällt im Laufe des Jahres einiges an Holz an. Dieses „Totholz“ lässt sich prima nutzen – als Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Die Grundlage einer Totholzhecke bilden zwei parallel gesetzte Pfostenreihen. Der Raum zwischen den Pfostenreihen wird dann mit Totholz wie Ästen, Zweigen, Schilf, Wurzeln o. Ä. gefüllt.
Im Laufe der Zeit sackt das Material in der Hecke durch die Verrottung ab und Vögel tragen Samen ein. Die Hecke beginnt zu leben. Gehölze und Stauden wachsen und die Hecke blüht. Dann kann wieder neues Material nachgelegt werden.
Insekten, Amphibien, Reptilien, aber auch Vögel, Fledermäuse, Igel, Haselmäuse und andere Tiere profitieren vom Totholz als Nistmöglichkeit, Versteck und Lebensraum. Im Winter bietet die Totholzhecke einen sicheren Unterschlupf für viele Tierarten.
Am Heidelsteig gibt es sogar 2 Totholzhecken zu bestaunen: eine größere und eine kleinere.
Diese beiden Totholzhecken wurden mit großartiger Unterstützung der Heidelsteig Schule errichtet und befüllt.

9. Wildbienennisthilfe/ Insektenhaus

Bild: Hoffmann, Stadt Bamberg
Die beiden großen Bänke aus Robinienholz laden zum bequemen Beisammensitzen, Entspannen und gemeinsamen Austausch ein. Die organische Form der Bank und die hohe Rückenlehne sind ideal zum Chillen mitten im Grünen. Die Aufstellorte der Bänke ermöglichen unterschiedliche Blickwinkel in den Park und fördern die Naturwahrnehmung der schönen Parkanlage. Die beiden XXL-Chillbänke wurden mit fleißiger Unterstützung gemeinsam mit der benachbarten Heidelsteig-Mittelschule aufgebaut.Die wunderschönen Pfosten der Bänke wurden kreativ und liebevoll in MitMach-Workshops an der Heidelsteig-Grundschule gefertigt.

10. Lümmelbank

Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Diese besondere Bank aus Robinien-Holz eignet sich perfekt zum Abhängen und Lümmeln. Angelehnt an das Sitzen auf der Parkbanklehne bietet diese alternative Bank ein bequemes Abstellen der Füße und mit dem erhöhten Sitz einen schönen Blick über die Parkanlage. Tatkräftig beim Aufbau haben hier die Jahrgangsstufen 7 und 8 aus dem Technik-Zweig der Heidelsteig-Mitteschule unterstützt.
Die wunderschönen Pfosten der Bank wurden kreativ und liebevoll in MitMach-Workshops in der Mittelstufe der Heidelsteigschule gefertigt.

11. Mülleimer mit Hundestation

Bild: Klima- und Umweltamt, Stadt Bamberg
Um die Heidelsteigfläche sauber zu halten, werden Mülleimer Stationen mit integrierter Hundekot-Station installiert. So können menschliche und tierische Hinterlassenschaften sauber entsorgt werden, damit wir uns alle weiterhin an der schönen Parkanlage erfreuen können.

12. Klimaweg

Bild: Seufferth, Stadt Bamberg
Um den Park erlebbar und begehbar zu machen wird ein Wegesystem angelegt. Der bestehende Trampelpfad wird erneuert sowie Stichwege zu den verschiedenen Lebensraumelementen angelegt. Eine entsprechende Beschilderung bei den jeweiligen Projekten und Baustellen erklärt die Bausteine und gibt Hintergrundwissen zu Arten- und Klimaschutz.

14. Wildbienenbeet

Bild: Baumgärtner, Stadt Bamberg
Wildbienen spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Sie sichern nicht nur Ernteerträge, sondern auch die Artenvielfalt unzähliger Wildpflanzen. Anders als die Honigbiene werden Wildbienen aber nicht von Imker*innen in ihrem Bienenstock geschützt und versorgt, sondern sie leben meist als Einzelgänger in der Natur.
Viele Gartenbesitzer haben aus Sorge um Bienen mittlerweile Insektenhotels. Doch kaum einer weiß, dass nur ein Viertel der Wildbienen diese Art von Nisthilfen überhaupt nutzt. Dreiviertel aller Wildbienenarten sind Erdnister – sie nisten also im Boden. Den Wildbienen machen nicht nur Pestizideinsatz und Futtermangel zu schaffen, sondern auch fehlende Nistplätze.
Aus diesen Gründen wurde in Zusammenarbeit mit der Heidelsteig-Schule dieses Wildbienenbeet als Sandarium angelegt. Die große Sandlinse bietet mit vielen offenen Bodenstellen eine Brutmöglichkeit für bodennistende Wildbienen.
Der große Sandhügel wurde mit Steinen, Totholz und verschiedenen Pflanzen angelegt. Denn die Wildbienen nagen das Totholz ab und benötigen dieses Material, um ihre Brutröhren und -höhlen zu verschließen. Damit das Sandarium nicht als „Katzenklo“ endet und um den Zugang zu begrenzen, wurde ein Zaun außenherum installiert und mit Rankpflanzen bewachsen. Beim Aufbau des Wildbienenbeets haben viele Schülerinnen und Schüler der Heidelsteig-Grundschule mitangepackt.
Übrigens: Angst vor den Sand- und Erdbienen braucht aber keine*r zu haben. Zwar besitzen die Weibchen einen Stachel, den sie zur Not auch einsetzen würden. Doch kann der Stachel die menschliche Haut nicht durchdringen.

15. Mehrgenerationenbank/ Muckenbank

Bild: Manuel Chmiel, Ideenwald
Diese Muckenbank oder Generationenbank ist eine große organische Sitzbank aus Robinienholz mit Rückenlehne und Tisch für generationenübergreifendes und kommunikatives Sitzen, Picknicken, Austauschen oder zum Kartenspielen.
Daher stammt auch der Name dieser Bank. Mucken ist nämlich ein bayerisches oder fränkisches Kartenspiel. Es ist eine Variante des Schafkopfs und wird in Teams mit einem kurzen Blatt (ohne 7 und 8) gespielt. Wie auch in Bamberg wird es gerne in Wirtshäusern gespielt und bringt Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts oder Herkunft zusammen. Vielleicht auch bald (bei einem Spiel) auf dieser Muckenbank?
Die wunderschönen Pfosten der Bank wurden kreativ und liebevoll in MitMach-Workshops E.T.A. Hoffmann Gymnasium gefertigt. Beim Aufbau der Bank hatte sich maßgeblich und tatkräftig der Bürgerverein Ost eingebracht.