Eines unserer vielen verschiedenen Projektthemen im MitMachKlima behandelt das Feld der CargoBikes im Bereich Mobilität. CargoBikes sind dabei Lastenräder, welche mit elektronischer Unterstützung fahren.
Mit dem Programm „flottes Gewerbe“ will die Stadt Bamberg im Rahmen des Projekts MitMachKlima den gewerblichen Einsatz von Lastenrädern unterstützen. Kern des Projektes ist ein Test-Format für gewerbliche Lastenräder. Es geht darum die Vielfalt der Anwendungsfelder von gewerblichen Lastenrädern aufzuzeigen. Denn nichts kann mehr überzeugen als ein erfolgreiches Ausprobieren! Im Paket inbegriffen sind Service, Wartung, Versicherung und Logistik – die Pioniere müssen sich also um nichts kümmern.
Ziel ist es, die Vielfalt der Anwendungsfelder von gewerblichen Lastenrädern bekannter zu machen. „Wir wollen einfach die Möglichkeit geben, alternative Mobilität zu testen: Ohne Zwang, ohne Pflicht und ohne die Notwendigkeit gleich investieren zu müssen“, so Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Im Rahmen einer lokalen Bestandsaufnahme wurde der Ist-Zustand in der Stadt Bamberg in Bezug auf Lastenräder analysiert. Dazu wurden die aktuell bestehende gewerbliche Lastenradnutzung unter die Lupe genommen, lokale Beschaffungs- und Wartungsmöglichkeiten gesichtet sowie lokale Multiplikatoren als Projektpartner gewonnen.
Nach dieser Vorab-Analyse wurde ein großer Bewerbungsaufruf an Gewerbetreibende aus Bamberg über unterschiedlichste Medien breit gestreut.
Hier hätte das Projekt bereits scheitern können, aber der Rücklauf an Bewerbungen hat uns doch alle freudig überrascht. Insgesamt gingen über 20 Bewerbungen bei uns ein. Dies war zum einen eine Bestätigung der Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit des Projekts, stellte aber zum anderen eine Herausforderung bei der Auswahl der 8 teilnehmenden Betriebe dar. Hier stellte sich der vorab installierte Projektbegleitkreis als Vorteil heraus. Denn neben der beauftragten Agentur cargobike.jetzt und dem MitMachKlima-Team, unterstützen die Wirtschaftsförderung Bamberg, die Radverkehrsbeauftragte und das Büro für Nachhaltigkeit mit ihrer fachlichen Expertise bei der Auswahl. Wichtig war uns hierbei, eine breite Aufstellung mit unterschiedlichen Betriebsbranchen, um einen möglichst großen Erfahrungsschatz aufzubauen und herauszufinden in welchen Bereichen sowie Einsatzmöglichkeiten ein Lastenrad größere Potentiale aufweist.
Schließlich konnte man sich auf 8 Test-Betriebe, die sogenannten Test-Pioniere, einigen. Einen Farbenfachhandel, eine Schlosserei, einen Sanitär- und Heizungsbetrieb, ein lokaler Einzelhandel mit regionalem Angebot, eine Möbelwerkstatt, eine Bäckerei, der Bamberg Service und ein Bürotechnikdienstleister.
Damit diese Betriebe auch ein für ihre Anforderungen passendes Lastenrad bekommen, wurden diese vorab intensiv, fundiert und händlerunabhängig beraten, um daraufhin das richtige Lastenrad auszuwählen.
Nachdem nun also die 8 Test-Pioniere feststanden, warteten diese schon gespannt auf ihre ausgewählten Lastenräder. Am 19. September 2023 war es dann endlich soweit und die teilnehmenden Betriebe bekamen im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Projekts ihre Test-Lastenräder übergeben. Hier konnten sich auch die unterschiedlichen Akteure im Bereich gewerblicher Lastenrad-Mobilität austauschen und vernetzen. Nach einer praktischen Einweisung in die Lastenräder, radelten unsere Test-Pioniere anschließend vom Hof und rein in die 5-wöchige Testphase.
Zuvor aber waren wir natürlich alle neugierig und wollten erfahren, was denn nun die Motivation der einzelnen Betriebe hinter der Teilnahme am Projekt und den testweiligen Umstieg auf ein Lastenrad sei.
Ihre unterschiedlichen Antworten und Beweggründe könnt ihr in der nachfolgenden Bilderreihe nachlesen:
Ein weiterer Baustein der Kampagne war ein öffentlicher „Aktionstag Mobilität“ am 11. Oktober 2023. Auf dem Maxplatz wurde dafür ein großer Test-Parcours abgesteckt. Interessierte Unternehmen, Betriebe und Gewerbetreibende sowie neugierige Bürgerinnen und Bürger hatten unverbindlich die Möglichkeit verschiedene E-Lastenräder kostenlos zu testen und zu vergleichen.
Insgesamt konnten über 20 verschiedene E-Lastenräder und die Rikscha vor Ort ausprobiert werden. Experten:innen haben zudem über die unterschiedlichen Modelle und Einsatzmöglichkeiten sowie die Anschaffung im Allgemeinen informiert und beraten. Ein Angebot, was bei bestem Wetter auf dem Maxplatz, sehr gut angenommen wurde.
Darüber hinaus haben weitere Stände zum Thema Mobilität den Aktionstag abgerundet.
Beim mobilen und kostenlosen Rad Check-Up wurde das eigene Rad auf etwaige Schwachstellen hin überprüft, anfallende kleinere Reparaturen vor Ort durchgeführt, um so das Rad fit für den kommenden Winter zu machen.
Für die musikalische Untermalung des Tages sorgte eine Fahrrad-Disco und die beiden DJs. Damit aber überhaupt Musik aus den Boxen ertönen konnte, musste kräftig gestrampelt und in die Pedale getreten werden. Am Ende des Tages wurde durch die Anstrengungen der Teilnehmenden sogar mehr Strom generiert, als für die Betreibung der Disko gebraucht wurde.
Die Testphase ist vorüber der Aktionstag gehört der Vergangenheit an. Die Kampagne war bis dato ein voller Erfolg, aber wie geht es jetzt weiter?
Parallel zur Kampagne wurde eine Evaluierung gestartet, um das Projekt bewerten zu können. Die Auswertung dieser wird noch ein paar Wochen dauern, wir sind aber schon sehr gespannt auf die Ergebnisse, die wir euch präsentieren können.
In der Zwischenzeit bzw. generell gibt es aber für alle Interessierte oder die, die es jetzt geworden sind, ein Web-Angebot für die Anschaffung von Lastenrädern. Hier werdet ihr Schritt für Schritt angeleitet und bekommt übersichtlich alle wichtigen Infos zu Rädern, Händlern, Versicherung, Fördermöglichkeiten und vielem mehr. Erste Orientierungsfragen erleichtern den Einstieg und greifen grundlegende Punkte auf, die vor einer Anschaffung geklärt werden sollten.
