Mehr Photovoltaik-Anlagen auf Bambergs Dächern – das ist ein Ziel des MitMachKlimas, um die Stadt bis 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Mehr als 80 Anwohnerinnen der ERBA und Mayerschen Gärtnerei waren in den Großen Saal in der Alten Weberei 2 gekommen, um sich darüber zu informieren, wie Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern umgesetzt werden könnten. Angestoßen hatte die Veranstaltung die Bürgerinitiative Solarinsel ERBA.
Photovoltaik-Anlagen bieten ein riesiges Potenzial, nicht nur um das Klima zu schützen, sondern auch um Energiekosten zu sparen. Daneben wird die Photovoltaik-Anlage für das eigene Haus durch Neuerungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ab 1. Januar 2023 wieder stärker gefördert.
Die Energie- und Nachhaltigkeitsberaterin Marina Braun aus Nürnberg stellte zunächst verschiedene Betriebskonzepte für PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern sowie deren Vor- und Nachteile vor. Neben Mieter/“Bewohner“strom-Projekten wäre bei der ERBA zukünftig – sofern die Bundesregierung den Rahmen dafür schafft – auch eine Quartierslösung durch „Energy Sharing“ denkbar. Der auf einem Hausdach produzierte Strom würde dann auch von anderen Verbrauchern (Häusern, Universität, Unternehmen) genutzt werden können.
Von günstigeren Strompreisen durch PV auf dem eigenen Dach können die Interessenten jedoch heute schon profitieren. Klaus Wagner von den Stadtwerken Bamberg präsentierte hierzu das Mieterstromangebot der Stadtwerke. Dabei beziehen die Bewohner:innen deutlich günstigeren Strom, in dem die Stadtwerke eine PV-Anlage auf dem Dach betreiben. Die Installation der Anlage könnte auch in Kooperation mit der neu gegründeten Bamberger Energiegenossenschaft „fei Bürgerenergie eG“ erfolgen, so der Experte der Stadtwerke. Diese präsentierte die Vorteile der genossenschaftlichen Installation der Anlagen, die mit weiteren Preissenkungen und der Möglichkeit selbst als Genoss:innen am Gewinn beteiligt zu sein, einhergehen. Die neue Genossenschaft stehe allen Menschen offen und wolle zunächst vor allem in PV-Anlagen auf größeren Dachflächen investieren, erklärt das Vorstandsmitglied Fabian Schiller.
Das große Interesse am Thema zeigte sich bei der anschließenden Diskussion. Das Publikum stellte zahlreiche Fragen zu Dacheignung, rechtlichen Anforderungen und Vereinbarkeit mit Gründächern. Die Expert:innen konnten die Bedenken fachkompetent ausräumen und über mögliche nächste Schritte aufklären. Jetzt sind die einzelnen Häusergemeinschaften am Zug. Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz führt ab 2023 nochmals bessere Bedingungen für den Betrieb von PV-Anlagen ein. „Photovoltaik sei so quasi immer wirtschaftlich durchführbar“, betont Energieexpertin Braun abschließend.
Wer sich für die Inhalte der Präsentationen interessiert, findet sie hier zum Download.